Doislau und Mostviertel
   
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Die Kupferstraße

 

Biomüllplatz, Hundeklo, Bauschuttlager und ein echtes Paradies für Heilkräuter, seltene Insekten und Vögel.

Den Brachflächen an der Kupferstraße kommt die Nähe zu den benachbarten Wohnblocks entgegen.

Hier ist es immer etwas wärmer als an der benachbarten Ybbs oder den gegenüberliegenden Feldern.

Im Winter nutzen das oft riesige Schwärme von Dohlen und Elstern aus, die auf den teils bewaldeten Flächen die Nacht verbringen.

Im Lauf der Jahreszeiten verändern sich die unbewaldeten Brachflächen sehr schnell. Der Frühling gehört den Finken und Meisen. Schon im Februar kann man das Lied der Goldammer hören, die hier brütet. Sobald es ruhig ist traut sich dann auch der Fasan aus der Deckung.



Fasan


Im letzten Sommer hatten wir einen Gelbspötter direkt vor unserem Fenster singen gehört.
Im Herbst besuchen Schwärme von Girlitzen und Stieglitzen die Brachfächen, um die Samen von der Kanadischen Goldrute und Beifuß zu ernten.



Girlitz

Das wärmere Mikroklima zieht aber noch ganz andere Besucher an. So findet man hier die Gottesanbeterin, oder die Holzbiene, die nördlich der Alpen nur an besonders warmen Stellen vorkommen.



Gottesanbeterin


Abgeladener Bauschutt und alte Baumstämme locken außerdem Insekten an, die man sonst nur in den Bergen an Felsen findet, wie den Mauerfuchs. Für die Zauneidechse ist hier ein idealer Lebensraum und so findet man sie recht häufig.





Mauerfuchs

Der Boden ist im Gegensatz zur näheren Umgebung der Ybbs an einigen Stellen leicht sauer, was man an einigen botanischen Besonderheiten erkennen kann, die in der Nachbarschaft nicht vorkommen. So findet man hier die Büschelnelke und den Hasenklee.

Besonders ungewöhnlich ist aber das Vorkommen des Schwertblättrigen Waldvögleins. Einer Orchidee, die sonst nur in lichten Wäldern vorkommt (z.B. bei Mauer, oder in der Doislau). An der Kupferstraße wächst sie aber neben Komposthaufen an bewaldeten Stellen bis an die Gärten der Stadt heran.



Schwertblättriges Waldvöglein

Als Gebiet, das in absehbarer Zeit wohl komplett bebaut wird, sind die Tage der Brachflächen an der Kupferstraße gezählt. 
Sie ist eine zerbrechliche Schönheit die 
man noch bewundern kann. 

 
 
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